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#ostmugge

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17/ Ich hatte ja neulich mal ein #DiePARTEI-Plakat fotografiert, auf dem #FTZNFRTZ stand. Ich musste da an gewisse Körperteile denken, habe aber vom @OhWeh inzwischen gelernt, dass das Wort im Bayrischen für Gesicht bzw. Ohrfeige steht. Das erklärt auch die Schreibung mit F.

Jedenfalls muss ich bei dem stilisierten Haarbüschel auf Plakaten immer an Kai-Uwe Kohlschmidt von #Sandow denken. Die hatten nach der Wende alle möglichen Rockwettbewerbe gewonnen und irgendwie wollte wohl ein Reporter von der Bravo ein Interview mit ihm machen. Kai-Uwe hatte damals eine rhombenförmigen Iro und als das Interview stattfinden sollte, kniete er vor dem Journalisten nieder, beugte den Kopf, zeigte ihm das Rhombus und erklärte: „Ich bin die Ost-Votze.“ So ist nichts aus dem Interview geworden und Sandow nur so mittelberühmt geblieben. Damals spielte #Rammstein noch als Vorband von Sandow.

Ich habe versucht, das Buch zu finden, in dem das steht, war aber nicht erfolgreich. Das muss in „Im Feuer“ gewesen sein. Habe gerade in einem anderen Buch von Sandow rumgelesen. War auch schön.

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38/ Zu #Musik im #Osten wollte ich noch was nachtragen. Es gibt eine gute Zusammenstellung der wichtigsten Musik der #DDR. Da ist das Zeug dabei, das ich abgelehnt habe, aber auch – und meiner Meinung nach überproportional zur Verbreitung damals – der Untergrund: #FeelingB, #AGGeige, #dieArt, #dieAnderen, #Skeptiker, #Freygang, #DieFirma, #Keks.

youtube.com/watch?v=gh41dCn2-L

Ich weiß, dass Ihr bei Treffen mit Verwandten immer Kopfhörer aufhabt. Da könnt Ihr dann mal die #Ostmugge durchhören. Wenn Ihr fertig seid, habt Ihr #Weihnachten geschafft. =:-)

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11/ Sorry, aber die #Ostmusik war Mist. Totes Zeug, das wurde erst ganz zum Schluss (80er) anders, als es einen offiziellen Untergrund gab.

#Hoyer beschreibt in früheren Kapiteln Phasen der Lockerung und Zeiten, in denen Manfred Krug u.a. mit #Twist erfolge feierten. Dann wurde das aber wieder strenger. In meiner Jugendzeit war Ostmusik spröde und langweilig. Ich habe mich redlich bemüht, #Pankow und #Silly gut zu finden. Es ist mir nicht gelungen. Ich habe noch ein paar Platten, die ich aber nie höre.

Ich war an einer Schule mit Funktionärskindern in einer Klasse. Einer mit Opa im ZK, ein anderer mit einer besonderen Telefonnummer. Weiß nicht, was der Vater war. Wir haben uns getroffen und Musik überspielt. Kraftwerk habe ich von einem aus der Parallelklasse bekommen. Beatles, Pink Floyd, The Doors, Zappa, Beefheart von Klassenkameraden. Ich kann mich noch erinnern, wie wir The final Cut mit hand ausgesteuert haben, weil der #Geracord die hohe Dynamik gekillt hätte. Mein Freund immer kurz vor den entscheidenenden Stellen: Runter! Runter!

Tom Waits, Dire Straits bekam ich von einem Klassenkamerad, dessen Schwester nach Westberlin geheiratet hatte. Schlecht für ihn, weil er nicht zur internationalen Physikolympiade fahren durfte, gut für uns, weil wir die Platten überspielen konnten.

Vom Kumpel mit ZK-Opa habe ich #Gefahrenzone bekommen. Zu einem Zeitpunkt, als die #Stasi schon Zersetzungsmaßnahmen gegen die Band laufen hatte.

parocktikum.de/wiki/index.php/

Und hier Musik:
tapeattack.blogspot.com/search

Die #Puhdys hat niemand von uns gehört. (oder wenn, dann heimlich =:-)

Was man wissen muss über die Ostmusik ist: Man konnte nicht einfach so auftreten. Während das im Westen der Markt regelte, regelte das im Osten der Staat. Man brauchte eine #Einstufung. Das bedeutete, dass nur Menschen, die ihre Instrumente beherrschten, auftreten konnten. Und dass nur Menschen, die irgendwie zensurkonforme Texte hatten, eine #Einstufung bekommen haben. Gegen Ende gab es #dieAnderenBands. Die wurden sogar im #Parocktikum von Lutz Schramm im Jugendradio #DT64 gespielt (auf dem schlechtesten Sendeplatz). So was wie #Sandow, #dieArt, #FeelingB, #DieVision, #AGGeige, #HerbstInPeking, #IchFunktion, #DieFirma. Die hatten eine Einstufung und konnten in Jugendklubs, Kreiskulturhäusern oder im #PalastDerRepublik bei Veranstaltungen von Lutz Schramm auftreten. Ohne Einstufung blieben nur Konzerte in Kirchenräumen.

Das war echt, das tat weh und ab und zu wurde mal eine von den Bands verboten oder hatte irgendwie Schwierigkeiten.

Also, das Kapitel über #Ostmugge war etwas kurz, aber vielleicht kommt ja noch was.

Die Puhdys-Songs in #PaulundPaula sind auf jeden Fall legendär. Den Film müsst Ihr auch unbedingt sehen.

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@OhWeh

Das ist jetzt komisch. Ich dachte schon, dass Du inzwischen wüsstest, was mein Ost-West-Lied ist.

Ich versuche die Geschichte: Im Osten sind alle Nazis, weil

a) Alle im Kindergarten nebeneinander auf dem Töpfchen gesessen haben.

b) Alle von ihren um 6:00 aufstehenden Psycho-Müttern ohne Waschmaschine zu heiß gebadet wurden (#AnneRabe)

c) Weil sie schon in zwei faschistischen/nationalistischen/rassistischen Diktaturen aufgewachsen sind.

zu entkräften. Kannst Dir a, b, c oder irgendeine Kombination daraus aussuchen.

Die Message „der Medien“ ist seit Jahrzehnten: Der Osten ist Scheiße. Alles Schlimme wird abgespalten und östlich lokalisiert. Mein Punkt ist immer wieder, dass der Osten gar nicht so scheiße sein könnte, wenn der Westen nicht beschissene Aufbauhilfe für Nazistrukturen und rassistische Strukturen geleistet hätte. Das wird mir auch immer wieder von #Antifas bestätigt. Ich habe es in einigen Blog-posts dokumentiert. Fernsehbeiträge zum Thema verlinkt. Namen von Rechtsextremen AfDlern aufgelistet usw.

Diese rechten Richter sind aus dem Westen, gleich drei am Geraer Gericht.

Das bedeutet:

1) Sie sind im Westen sozialisiert worden. Der Westen war qua Geschenk der Amis eine Demokratie, hatte nur eine Diktatur hinter sich und der Geist ist dort dennoch weitergegeben worden. Über das Bildungssystem, über die Hochschulen. Bis ins höchste Richteramt.

2) Sie sind nicht aus dem Osten. Wenn das nicht dazugesagt wird, wird das Klischee „Im Osten sind alles Nazis.“ verstärkt. Dagegen kämpfe ich an mit der Message: Ein großer Teil der Nazis im Osten sind aus dem Westen. Das betrifft insbesondere Personen in Führungspositionen: Hier ist eine Übersicht:

so-isser-der-ossi.de/nazis/

#noAfD und #Combat18 Naziverlage mit Verlagsleitern, die in Leipzig gewohnt haben, alles West-Nazis. Und es wird in den jeweiligen Artikeln nicht erwähnt.

Bei Deinem Zynismus liegt irgendwie ein Denkfehler vor. Ich finde West-Nazis im Osten nicht prima, weil sie aus dem Westen sind. Sie sind genauso schlimm wie Nazis an denselben Positionen wären, wenn sie aus dem Osten wären. Ich möchte nur sicherstellen, dass die Nazitaten von Westlern im Osten auf das Konto des Westens gehen und nicht irgendwas dem Osten angedichtet wird.

Zum Schluss noch ein bisschen Musik aus der #DDR: #DieFirma

youtube.com/watch?v=5laOHMW2iG

So isser, der OssiNazis in Ost und West - So isser, der OssiIn den dis­kurs­re­le­van­ten Medi­en wird oft sug­ge­riert, das Nazi-Pro­blem sei ein Ost-Pro­blem. Das ist eine Abspal­tung und Ver­drän­gung, die letzt­end­lich für die gesam­te Demo­kra­tie gefähr­lich ist. Ich habe jah­re­lang davor gewarnt, so lang­sam wird die gesamt­deut­sche Kata­stro­phe sicht­bar. Hier gibt … Weiterlesen →
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7/ Hier noch mal erklärt von #AGGeige: das #Möbiusband.

Tja, wir hatten den Durchblick in der DDR. Schon 1988. Naja, eigentlich schon früher.

youtube.com/watch?v=np1HfTzZ1S

#sagsMitMusik #dieAnderenBands #OstMugge

Ach und übrigens Jan Kummer von AG Geige ist aus Chemnitz bzw. Karl-Marx-Stadt und der Papa von den anderen Kummers. Ihr wisst, wen ich meine, oder? Die, die nicht nach Berlin wollen!

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@Saupreiss @maikek

Gefällt Dir bestimmt:

youtube.com/watch?v=LKHHf8rG_z

#Brecht vertont von #Gefahrenzone aus #Saalfeld. Die wurden auch verfolgt von der #Stasi. Hab irgendwie so eine kleine Broschüre drüber.

Ich habe es damals von nem Kumpel überspielt. Auf dem Band war kaum noch was zu hören. Sein Opa war im ZK.

Ja, so war das damals.

parocktikum.de/wiki/index.php/

Wusste gar nicht, dass Lutz Schramm auch richtig harten Untergrund im #Parocktikum hatte. Ja, vielleicht ist er der eigentlich Held meiner DDR-Zeit. Schade, dass er keine Sendungen mehr macht.

Ej, Wahnsinn! Da jibs Mitschnitte von #AlösA-Festival in der #Erlöserkirche Rummelsburg von 1988. Ich war erst 1989 dort. Rings um das Kirchengelände standen Bauwagen mit Bauarbeitern drin. Die saßen da nur und spielten Karten. Das war für die #DDR normal. Aber: Es war Sonntag. Auch oben auf den Gleisen waren Leute. Gleisarbeiter halt. Die hatten so Walki-Talkies. Ganz normal. Aber: Es war Sonntag.

Sehr erstaunlich, dass es diesen Film-Mitschnitt gibt. Ich habe mich damals nicht getraut zu fotografieren. Nur Stasi hat fotografiert. In Jena haben die Punks mal einem #Stasi-Fotografen die Kamera weggenommen und dann die Filme entwickelt und die Bilder an ihre Kumpels verteilt.

Auf den Festivals in der Erlöserkirche traten die Staatsfeinde auf. Sie hatten keine Einstufung (staatliche Auftrittserlaubnis) und sangen so Dinge wie: „Und deshalb erheb ich meine Hand gegen mein Vaterland“. Kirchengelände war ein geschützter Raum. Da ging ziemlich viel.

youtube.com/watch?v=NjmYsqTMPc

1/ Das war lustig: #PeterUnfired fragt in der taz: „Wer von Ihnen hat schon zu „Kling Klang“ getanzt?“

Ich denk so bei mir: „Äh, Kling Klang? Was meint er? #Keimzeit kann's ja nicht sein, ist doch ein Wessi.“ Und dann geht es im Artikel darum, dass das ein Ossi-Wessi-Test ist, mit dem man ermitteln kann, wo jemand herkommt.

#Keimzeit ist Schlager. Bisschen über banal. Das Lustige ist, dass mir Norbert Leisegang als Support von #Sandow untergekommen ist, weshalb ich ihn sogar fotografiert habe.

taz.de/!6003037

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@muellertadzio Also, #LuisaNeubauer hat nicht den Klimaschutz aufgegeben. Bei #WirHabenEsSatt hat sie gesagt, dass #Klimaschutz eine linke Sache ist. Man müsste mal den gesamten Stream angucken, aus dem Dein Zitat ist. Ich vermute mal, dass sie so was meinte wie: Wir sollen der Mitte oder der CDU nicht die Klimahausaufgaben machen. Das sollen die mal schön selbst machen. Dann ham wa was zum Diskutieren.

Ansonsten gilt: „Wir müssen weg von der Mitte, wo ist der Weg von der Mitte?“

youtube.com/watch?v=yXeP7VjQoh

Aber wo der Weg von der Mitte ist, wusste Die Firma schon damals nicht und es ist auch jetzt nicht klar. Es sieht alles eher noch düsterer als in den 80ern aus.